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Jahresrückblick 2020

21. Dezember 2020

Liebe Schönwälder Mitbürger*innen,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

jeder Tag und jedes Jahr ist einmalig, doch 2020 war zweifellos besonders und wird uns in vielfältiger Weise in Erinnerung bleiben.

Es begann zunächst mit einem schneearmen Winter – sehr zum Bedauern der Wintersportfans und Tourismusbetriebe. Nur ungefähr eine Handvoll Betriebstage am Dobel-Lift während einer ganzen Saison sagt sehr viel über den letzten Winter aus. Ob und wie unsere Wintersporteinrichtungen im aktuellen Winter öffnen können und dürfen, steht leider auch noch in den Sternen.

Im wahrsten Sinne des Wortes stürmische Zeiten erlebten wir 2020, unter anderem durch den Orkan „Sabine“. Wir können zwar sehr froh darüber sein, dass wir glimpflich davon kamen was Sach- und Personenschäden angeht. Doch in unseren Wäldern, die sowieso schon sehr stark durch Trockenheit und Käferbefall betroffen waren, sind teils großflächige Sturmschäden zu verzeichnen.

Viel ruhiger wurde es nach den stürmischen Tagen durch „Sabine“ nicht. Denn nur wenige Wochen später, kurz nach der Fasnet, erreichte uns das Corona-Virus. Dieses verbreitete sich rasant auf der ganzen Welt und legte diese gewissermaßen fast komplett lahm mit immensen Folgen für die ganze Wirtschaft. Fast alle Bereiche waren vom „Lockdown“ betroffen.

Nach einer Verschnaufpause mit zahlreichen Lockerungen über den Sommer verbreitete sich das Virus im Herbst wie befürchtet erneut sehr stark, sodass wiederum eine Vielzahl von drastischen Einschränkungen vonnöten wurde.

Insgesamt betrachtet hat uns dieses Jahr im privaten und beruflichen Bereich sehr viel abverlangt. Wir brauchen weiter Disziplin und Ausdauer, denn Corona wird uns sicher noch eine Weile begleiten. Wichtig bleibt daher, dass jede*r ihren/seinen Teil dazu beiträgt, die Verbreitung zu verhindern. Erfreulicherweise gibt es Licht am „Ende des Tunnels“, was die Fortschritte in Sachen Impfstoffentwicklung und den Aufbau von Impfzentren angeht.

Nicht freuen können wir uns über einen Rückschlag beim Thema ärztliche Versorgung. Völlig überraschend und aus, für die Gemeindeverwaltung nicht nachvollziehbaren Gründen, schloss Frau Susanne Discher ihre Allgemeinarzt-Praxis und gab ihre Zulassung zurück, und dies während der geplanten Umzugsphase in die Räumlichkeit des „neuen Falken“.

Ein weiterer Tiefschlag hat uns im Sommer dieses Jahres erreicht. Tief betroffen mussten wir von Hans-Georg Schmidt Abschied nehmen. Plötzlich und für uns alle völlig unerwartet ist unser langjähriger Altbürgermeister verstorben. In unserer Erinnerung wird Hans-Georg Schmidt einen festen und würdigen Platz einnehmen. Die Gemeinde hat ihm sehr viel zu verdanken. In vier vollen Amtsperioden hat unser Altbürgermeister an der Spitze unserer Gemeinde maßgeblich die Entwicklung Schönwalds geprägt und sich damit wertvolle und bleibende Verdienste sowie unsere allergrößte Anerkennung erworben.

Vor acht Jahren durfte ich in die großen Fußstapfen von Hans-Georg Schmidt treten und sein Nachfolger werden. 2020 stand nun erneut eine Bürgermeisterwahl an, bei welcher Sie mich im Amt bestätigten. Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Ihnen unser Dorf auch weiter gemeinsam voranbringen zu dürfen. Für das große Vertrauen in meine Person und auch für die verhältnismäßig hohe Wahlbeteiligung möchte ich mich nochmals herzlich bedanken.

Übrigens fand nicht nur bei uns, sondern auch in Bourg-Achard eine Bürgermeisterwahl statt. An der Spitze unserer Partnergemeinde steht mit Josette Simon nun erstmals eine Frau, die damit Jean-Piere Denis im Amt ablöste. Ebenfalls wurde in Schönwald im Fichtelgebirge neu gewählt, wo Amtsinhaber Klaus Jaschke klar im Amt bestätigt wurde. Hoffen wir an dieser Stelle, dass wir uns auch bald wieder einmal persönlich treffen können.

Liebe Mitbürger*innen, die Corona-Pandemie hat in diesem Jahr Vieles ausgebremst und natürlich auch viel Verwaltungsarbeit auf allen staatlichen Ebenen gebunden, so auch bei unserer Gemeindeverwaltung. Dennoch hat die Gemeinde zusammen mit dem Gemeinderat versucht, in dieser auch finanziell ungewissen und außergewöhnlichen Zeit, zahlreiche Dinge umzusetzen und auf den Weg zu bringen. 2020 sind wir mit unserem Gemeindehaushalt finanziell noch recht gut davongekommen, insbesondere dank der staatlichen Unterstützungs- und Ausgleichzahlungen. Jedoch werden die kommenden Jahre, insbesondere wird 2021, sicher schwieriger werden als die letzten.

Unabhängig davon wird das Ziel der flächigen Breitbandversorgung weiterverfolgt. Leider gab es hier in der Vergangenheit massive Verzögerungen, insbesondere wegen der bürokratischen Hürden. Zumindest erhielten wir für unser Schönwald Förderbewilligungen von Bund und Land für die ersten Maßnahmen. Zudem wurde kürzlich der zentrale Technikstandort geliefert. Dessen Inbetriebnahme ist zwingende Voraussetzung dafür, dass Gebäude mit einem Glasfaseranschluss erschlossen werden können. Auch wenn es nun richtig losgehen kann, muss uns allen klar sein, dass es noch ein paar Jahre braucht, bis letztendlich alle Gebäude über einen Glasfaseranschluss verfügen.

Verzögerungen im Zeitplan sind – unter anderem Corona geschuldet – auch beim Bau des Seniorenzentrums „Belle Flair“ zu vermelden. Die zum Ende des Jahres 2020 geplante Eröffnung musste nun auf das kommende Frühjahr verschoben werden. Hoffen wir, dass nun alles planmäßig läuft.

Planmäßig beginnen konnten wir – dank Bewilligung weiterer Fördermittel – bei der Schulsanierung. Die Toiletten wurden bereits saniert. Weiter auf dem Programm stehen noch die Akustikdecken, die Beleuchtung, die behindertengerechte Zugangsmöglichkeit, eine Verbesserung der Fluchtwegsituation, die Schulhofsanierung und die Breitbandversorgung im Schulhaus. Ein Medienentwicklungsplan wurde erarbeitet und verabschiedet. Im ersten Schritt konnten dank Fördermittel digitale Leihgeräte angeschafft werden.

Neben unserer Schule wurde erneut in unsere KiTa investiert. Nun ist auch der Außenbereich der Krippe fertiggestellt. Zudem wurde im Frühjahr eine Waldgruppe mit einem Bauwagen an der Schanze eröffnet. Stolz kann unsere KiTa-Einrichtung zudem über die diesjährige Auszeichnung als sogenannter „Buchkindergarten“ sein.

Für die Kinder hat sich im Freibad ebenso etwas getan. Diese konnten sich über neue Spielgeräte und ein Sonnensegel freuen. Zur Freude aller ist zudem die Außenanlage des Freibades weiter aufgewertet worden. Während in diesem Sommer viele Bäder einen Besucherrückgang wegen den Corona-Beschränkungen hatten, freuen wir uns über eine deutliche Besuchersteigerung.

Mehr Gäste waren auch auf unserer Minigolfanlage zu beobachten, welche jüngst durch zwei Boule-Bahnen ergänzt wurde.

Voran ging es auch auf dem Areal vor der katholischen Kirche. Hier gab es noch einige Restarbeiten zu erledigen. Der in der Vergangenheit als reine Parkfläche genutzte Bereich, gibt nun als verkehrsberuhigter Platz mit dem „neuen Falken“ eine gute Visitenkarte ab.

Im Zusammenhang mit dem Thema Parken hat unser Gemeinderat die Realisierung eines Leitsystems auf den Weg gebracht, um Auswärtige besser auf die zahlreichen Parkmöglichkeiten unseres Ortes hinzuweisen. Weiterhin wurde auf Wunsch Vieler eine Beleuchtung auf dem zentralen Parkplatz des Tiefgaragendecks installiert.

Sehr erfreulich war die erfolgreiche Aufstockung der beantragten Fördermittel aus dem Landessanierungsprogramm. Dadurch war es uns möglich, einen Teil der Franz-Schubert-Straße und den Johannes-Kepler-Weg zu sanieren. Daneben wurde die Anton-Bruckner-Straße fertiggestellt.

Fertiggestellt werden konnte darüber hinaus unsere neue Lagerhalle auf dem Bauhof-Gelände, sodass nun alle Geräte und Maschinen zentral an einem Ort untergebracht sind. Ferner konnte unser Bauhof mit einem neuen Transporter und einem Anhänger ausgestattet werden.

Deutlich kleiner als die Lagerhalle, aber wichtig für diejenigen, welche mit dem Bus Richtung Furtwangen fahren, ist das neue Wartehäuschen am Bachwinkel. Auch dieses Vorhaben wurde 2020 realisiert.

Einen Schritt weiter ging es darüber hinaus bei der Versorgung mit Nahwärme. Der neu gebaute Abschnitt zwischen Rhönstraße und Schwarzwaldstraße wird übergangsweise dezentral versorgt. Jedoch soll im kommenden Jahr eine Verbindung zum ersten Netzabschnitt in der Rabenstraße hergestellt werden.

Verbindungen zu schaffen, dies war vor allem zuletzt auch beim Trinkwasser ein Thema. Mittlerweile konnte das Projekt „interkommunaler Wasserverbund“ abgeschlossen werden. Im Ergebnis gibt es eine Anbindung von Furtwangen über Schönwald nach Schonach. In diesem Zuge konnten auch mehrere Seitentäler in Schönwald angeschlossen und zugleich das Versorgungsnetz um wichtige Redundanzen ergänzt werden. Aufgrund von Trockenheit waren wir in diesem Jahr erneut auf diesen Verbund angewiesen, was die Bedeutung und Richtigkeit dieser Maßnahme nochmals unterstreicht.

Dieses Projekt macht es auch erst finanziell darstellbar, unsere Biathlonanlage im Weißenbach an die öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorgung anzuschließen. Mit dem Bau des geplanten Sanitärgebäudes wurde begonnen, dagegen sind die Erweiterung des Schießstandes und die Streckensanierung abgeschlossen.

Vollzug ist auch bei der Erschließung des Baugebietes „Sommerberg“ zu vermelden. Einige Häuser sind sogar schon errichtet bzw. in der Bauphase. Daneben sind zahlreiche weitere Baugrundstücke bereits verkauft oder reserviert.

Touristisch gesehen gehen wir mit dem anstehenden Jahreswechsel neue Wege. Die vier Gemeinden des „Ferienlandes“ werden offiziell Kooperationsmitglied vom „Hochschwarzwald Tourismus“. Diese sehr erfolgreiche und bekannte Destination wächst mit uns auf insgesamt 21 Gemeinden. Wir hoffen, dass diese Neuausrichtung frische Impulse mit sich bringt. Auch wenn wir dann „Hochschwarzwald“ sind, bleibt die eigene Tourismusarbeit für Schönwald weiterhin sehr wichtig. Dazu braucht es jedoch entsprechende Ressourcen. Ein guter Schritt dazu war die Neuausrichtung des Gemeindemarketings und der Stellenbesetzung durch Sarah Herrmann. Erste Ergebnisse zeigen sich in einem professionelleren Social-Media Auftritt und die „Alltagsheldenaktion“. Darüber hinaus wurde die „Zukunftsoffensive Schönwald“ vorangetrieben, mit dem Ziel der Stärkung von Handel, Dienstleistungsbetrieben und Gastronomie. Eine der ersten Maßnahmen ist die Einführung des „Schönwald-Gutscheins“. Dieser gilt in zahlreichen Akzeptanzstellen und ist übrigens ein schönes Geschenk, zum Beispiel zu Weihnachten.

Liebe Schönwälder*innen, mit dem Jahr 2020 geht ein sehr außergewöhnliches Jahr zu Ende und ein Neues steht vor der Tür. Was wir jetzt schon wissen, auch im kommenden Jahr wird uns die Pandemie noch weiter beschäftigen. Wir werden auch diese und weitere Herausforderungen miteinander meistern können, durch konstruktive Zusammenarbeit und guten Zusammenhalt nach dem Motto: Wir sind Schönwald – gemeinsam ist es am schönsten.

Mein Dank gilt den Bürger*innen und allen Gewerbetreibenden, dem Gemeinderat, den Beschäftigten der Gemeinde und den vielen, die sich ehrenamtlich engagieren und Schönwald zu etwas Besonderem machen. Viel Wertvolles wird zum Beispiel auch in unseren zahlreichen Vereinen geleistet. Durch die Gründungen der „Wälderdogs“ und dem „Nikolausteam“ erhielt die Schönwälder Vereinslandschaft in diesem Jahr sogar weiteren Zuwachs.

Gewachsen ist Schönwald auch insgesamt, denn erneut haben sich zahlreiche Neubürger*innen bewusst für unser Schönwald entschieden. Die schon länger anhaltende sehr positive Entwicklung der Einwohnerzahl setzt sich damit fort. Dies bestätigt, unser Dorf ist besonders attraktiv und hat Zukunft. Blicken wir also weiterhin positiv nach vorne.

Auch wenn die Advents- und Weihnachtszeit und der Jahreswechsel in diesem Jahr anders als gewohnt sein werden, wünsche ich Ihnen und uns besinnliche und ruhige Feiertage sowie einen harmonischen Jahresausklang. Kommen Sie gut ins neue Jahr.

Allen Schönwälder*innen, aber auch Freunden und Gästen Schönwalds wünsche ich für 2021 viel Glück, Erfolg und insbesondere Gesundheit.

Herzlichst

Ihr

Christian Wörpel

Bürgermeister

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