Jahresrückblick 2021
Liebe Schönwälder Mitbürger*innen, meine sehr verehrten Damen und Herren,
zu Beginn des Jahres wünschten wir uns alle sehr, dass das Corona-Jahr 2020 einmalig in dieser Dimension bleibt. Doch die Hoffnungen wurden gleich getrübt. Denn das Jahr begann wie das alte aufhörte – mit einem weiteren harten Lockdown. So konnten wir, trotz sehr schneereichem Winter, keine Gäste empfangen und auch die Skilifte mussten geschlossen bleiben. Wenigstens gab es keine Ausgangssperren bei uns und Winterwandern sowie Langlauf waren möglich und dementsprechend auch äußerst beliebte Alternativen.
Mit dem Beginn der lang ersehnten Impfungen hatten wir große Hoffnungen daraufgesetzt, die Pandemie spätestens im Herbst im Griff zu haben. Doch diejenigen, die stets zur Vorsicht gemahnt hatten und schon früh vor Herbst und Winter 2021 warnten, behielten recht. Nun erleben wir sozusagen ein Déjà-vu. Mit der mittlerweile vierten Corona-Welle trifft uns das Virus sogar heftiger als zuvor. Und leider ist davon auszugehen, dass wir auch im kommenden Jahr mit der Pandemie und deren Auswirkungen zu kämpfen haben.
Wie können wir in Schönwald dazu beitragen, möglichst schnell die ersehnte Normalität zurückzubekommen? Vor allem durch Impfen – zum einen für sich selbst und auch für andere, für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die uns dann wiederum selbst schützen. Jede und Jeder von uns hat es selbst in der Hand, ob und wann wir in Richtung Normalität kommen und zum Beispiel wieder Veranstaltungen besuchen können, die 2021 fast alle der Pandemie zum Opfer fielen.
Möglich war leider auch keine feierliche Amtseinsetzung für unsere neue Schulrektorin Frau Silvia Schöne. Frau Schöne ist keine Unbekannte, denn sie hatte unsere Richard-Dorer-Schule zuletzt kommissarisch geleitet. In diesen Pandemiezeiten die Schulleitung zu übernehmen war nicht ganz einfach. Doch sie hat es gemeistert und wir wünschen ihr weiter eine „gute Hand“. Gute Lehr- und Lernvoraussetzungen hat unsere Schule, darauf kann Frau Schöne bauen. Denn im ablaufenden Jahr konnte wieder Einiges in die Schule investiert werden, etwa in die Digitalisierung, in das Gebäude und in die Außenanlagen.
Ebenso hat die Gemeinde in die Trinkwasserversorgung investiert, auch wenn es in diesem Jahr ausreichend Niederschläge gab. Seit 2021 ist die Sanierung der „Rainerquellen“ komplett abgeschlossen. Es ist und bleibt wichtig, trotz interkommunalen Wasserverbunds, die eigenen Ressourcen zu nutzen und Quellgewinnungsanlagen instand zu halten.
Viel Geld fließt seit Jahren auch in die Ortskernsanierung unseres Dorfes. Sehr gefreut haben wir uns über einen positiven Förderbescheid mit Mitteln aus dem Landessanierungsprogramm. Dadurch konnten wir die Straße vor dem Friedhof umgestalten und einen Teil der Johann-Sebastian-Bach-Straße sanieren. Ebenfalls wurde ein Teilstück der Ludwig-van-Beethoven-Straße mit Parkplatz vor unserer Uhrmacher-Ketterer-Halle neu gemacht.
Ein besonderer Meilenstein ist die Fertigstellung des Seniorenzentrums. Neben mehreren barrierefreien Wohnungen verfügt unser Dorf damit nun über 30 vollstationäre Pflegeappartements und eine Tagespflege für 12 Personen. Im Tagescafé „Dobelblick“ können sich künftig Bewohner*innen mit ihren Gästen treffen. Es ist ein wirklich gelungenes Gemeinschaftsprojekt von der evangelischen Altenhilfe St. Georgen, der Sozialstation Triberg zusammen mit Familie Bolg von der WFS-Gruppe. Unser Dorf kann sehr stolz darauf sein!
Dies können wir ebenso auf unsere besondere KiTa sein. Denn diese wurde im Rahmen eines schönen Familienfestes in unserem Kurpark als eine der ersten Einrichtungen mit dem Siegel „Naturparkkindergarten“ ausgezeichnet. Das Prädikat passt hervorragend zum Profil >Natur-Kunst-Kultur<, welches sich unsere KiTa auf „die Fahnen“ geschrieben hat. Gleichzeitig konnten wir an diesem Tag offiziell unseren neuen Schlaufuchspfad rund um die Adlerschanze einweihen. Auf diesem können Groß und Klein eine Entdeckungstour mit Schlaufuchs, Herrn Springwald, unternehmen und dabei viel Interessantes rund um Bäume lernen.
Ganz in der Nähe kann man sich anschließend fit halten. Denn ein ebenfalls tolles Projekt aus diesem Jahr ist die Reaktivierung des ehemaligen rückgebauten Trimm-Dich-Pfades. Mit großer finanzieller Unterstützung der Deutsch-Französischen Brigade und dem Anpacken des Bauhofes konnte der Weg mit 13 Stationen neu eröffnet werden. Der neue Trimm-Dich-Pfad kommt sowohl den Soldat*innen als auch Tourist*innen und Einheimischen zugute und stärkt auch die gegenseitigen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Start ist oberhalb des „Pfälzerecks“. Probieren Sie es doch selbst einmal aus.
Doch Sie können es auch ruhiger angehen lassen. Dank eines Zuschusses aus dem LEADER-Topf wurden die sogenannten „Schönwälder Lieblingsplätze“ erschaffen. Dies sind einzigartige Ruhe- und Sitzmöglichkeiten entlang unserer Premium- und Qualitätswege, die zum Verweilen, Vespern und Erholen einladen.
Informationen hierzu und generell über unsere Gemeinde können wir seit diesem Jahr auf unserer neu überarbeiteten Gemeindehomepage www.schoenwald.net präsentieren. Nun sind wir in diesem Punkt wieder auf Höhe der Zeit.
Dies sind wir auch beim Thema Wärmeversorgung. Umwelt und Energie stehen nicht nur seit der steigenden Energiepreise im Fokus. Mit dem kommunalen Nahwärmenetz haben wir in Schönwald bereits vor Jahren viel Mut und vorausschauendes Denken bewiesen. 2013 gab es erste Ideen dazu, 2018 wurde mit dem Bau begonnen und nun endlich konnten wir die offizielle Inbetriebnahme mit dem Netzbetreiber „Zelsius GmbH“ feiern. Natürlich fängt alles einmal zunächst klein an und muss wachsen. In den kommenden Jahren soll das Netz daher noch weiter ausgebaut werden. Gemeinsames Ziel ist insbesondere der Lückenschluss der Teilnetze und die Anbindung an eine Hackschnitzelanlage „im Loch“ mit Solarthermieanlage und großem Pufferspeicher, welcher sich bereits aktuell im Bau befindet.
Weiteres Ziel bleibt die Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger mit schnellem Internet. Seit der diesjährigen Inbetriebnahme des zentralen Technikstandortes beim Naturfreibad werden
nach und nach Gebäude sowohl innerorts als auch im Außenbereich an das Glasfasernetz angeschlossen. Gut, dass bereits zahlreiche Leerrohre vorhanden waren, wie entlang von Nahwärme-, Wasser- und Abwasserleitungen, sodass hier teilweise Zeit gespart werden kann. Bis jedoch letztendlich Alle vom schnellen Internet profitieren, wird noch einiges an Geduld von uns abverlangt werden.
Abgeschlossen ist mittlerweile die Sanierung der Biathlonanlage. Diese umfasste die Erweiterung des Schießstandes, die Sanierung des Belages der Rollerstrecke und den Neubau eines Sanitärgebäudes. Vielleicht tragen die nun wieder guten Bedingungen der Anlage dazu bei, dass es weitere Nachwuchssportler*innen einmal bis in die Weltspitze schaffen. Aktuelles Beispiel ist Biathletin Janina Hettich vom SC Schönwald. Für ihre grandiosen Leistungen wurde sie jüngst mit der Sportlerinnenmedaille in „Gold“ ausgezeichnet.
Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr auch die Gemeinde – und zwar erneut beim Landeswettbewerb Familienferien. Damit sind wir Teil der größten familienfreundlichen Urlaubsregion in Baden-Württemberg, denn seit Jahresbeginn sind die vier Gemeinden des „Ferienlandes“ offiziell Kooperationsmitglied vom „Hochschwarzwald Tourismus“. Sicher braucht so eine Neuausrichtung eine gewisse Zeit, um Früchte zu tragen. Da wir uns noch mitten im Integrationsprozess befinden und die Pandemie weiter anhält, lassen sich leider noch keine Vergleiche ziehen.
Liebe Schönwälder*innen, dieses zweite Corona-Jahr wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Die aktuelle Zeit ist nun wirklich „besonders“ und für uns alle eine große Herausforderung, beruflich als auch privat.
Die Pandemie hat in diesem Jahr erneut Einiges ausgebremst und viel Verwaltungsarbeit bei der Gemeinde gebunden. In dieser ungewissen und außergewöhnlichen Zeit konnten wir dennoch zusammen mit dem Gemeinderat so manches realisieren. Dies zeigen die oben beispielhaft aufgeführten Maßnahmen und Projekte.
An dieser Stelle möchte ich mich bedanken – bei den Mitgliedern des Gemeinderates und allen Beschäftigten der Gemeinde für die erneut engagierte und respektvolle Zusammenarbeit.
Wenn auch das so wichtige Ehrenamt wiederum in diesem Jahr in Schönwald nicht voll und in gewohnter Weise ausgeübt werden konnte, möchte ich dennoch meinen Dank zum Ausdruck bringen für das Geleistete. Es wurde getan was möglich war und verantwortet werden konnte. Hoffen wir, dass alle „dabeibleiben“ und bald wieder durchstarten können.
Liebe Mitbürger*innen, leider stehen die diesjährige Weihnachtszeit und der Jahreswechsel erneut unter Corona-Vorzeichen. Ich hoffe, dass Sie dennoch besinnliche und auch im kleinen Kreise ruhige Feiertage haben und gut ins neue Jahr kommen.
Allen Schönwälder*innen, Freunden und Gästen unseres Dorfes wünsche ich für das kommende Jahr alles Gute, viel Kraft und Zuversicht sowie das nötige Quäntchen Glück und Erfolg, bei dem was Sie tun.
Und bleiben oder werden Sie insbesondere gesund!
Herzlichst Ihr
Christian Wörpel, Bürgermeister